Deutschlands beste Arbeitgeber 2021

Deutschlands beste Arbeitgeber 2021

Die Betriebszugehörigkeit in Deutschland liegt aktuell bei knapp über 10 Jahren. Bei runden 33 Mio. Arbeitnehmern bedeutet dies, dass 3,3 Mio. Arbeitnehmer jedes Jahr den Job wechseln. Umfragen zufolge ist jeder Zweite offen für einen Wechsel. Dazu kommen jedes Jahr ca. eine Mio. Job-Neueinsteigern. Allen wechselwilligen Arbeitnehmern und allen Neueinsteigern stellt sich die gleiche Frage: Welches sind die besten Arbeitgeber.

Um Jobsuchende bei der Beantwortung dieser Frage zu unterstützen, haben wir gemeinsam mit unserem Partner, der Deutschen Gesellschaft für Verbraucherstudien, eine umfassende Studie zu Arbeitgebern in Deutschland entwickelt und umgesetzt. Das Ziel der Studie: Die besten Arbeitgeber 2021 zu identifizieren – deutschlandweit, aber auch regional. Dafür haben wir über 26.000 Unternehmen in einem mehrstufigen, anspruchsvollen Verfahren auf ihre Attraktivität für Arbeitnehmer hin untersucht.

Unser Anspruch war es dabei, uns nicht nur auf eine Dimension zu beschränken. Arbeitnehmer-Befragungen oder dergleichen sind sinnvoll, spiegeln aber nur Teileindrücke wider. Insbesondere fehlt oftmals die Vergleichsbasis: Arbeitnehmer urteilen nach ihrem Kenntnisstand. Wer nicht weiß, wie es woanders ist, kann auch nicht gut einschätzen, wie gut (oder nicht gut) der aktuelle Arbeitgeber ist.

Die Great-Jobs-Methodik: 360-Grad-Analyse der Arbeitgeber

Bei der Analyse haben wir uns daher nicht nur auf einen Bewertungsaspekt gestützt. Vielmehr haben wir einen Rundumblick eingenommen, der alle Arbeitgeber von mehreren Seiten beleuchtet. Durch diese umfassendere Analysebasis werden aussagekräftigere Ergebnisse gewonnen.

Die Unternehmen wurden dabei unter drei Aspekten beleuchtet:

Unser Analysemodell

  1. Organisation & Prozesse: 40%
  2. Transparenz: 30%
  3. Mitarbeiter-Bewertungen: 30%

Organisation & Prozesse bilden den ersten Testbereich

Die Organisation im Unternehmen und die Fokussierung auf „Innen“ oder „Außen“ kommt im Bewerberhandling gut zum Ausdruck. So wartet man bei einem Unternehmen sehr lange auf Antwort auf eine Bewerbung, bei anderen geht es schnell. Das hängt auch mit der Größe des Unternehmens zusammen, sollte es aber nicht. Hier zeigt sich das Zusammenspiel der einzelnen Abteilungen untereinander. Wenn die strategische Ausrichtung, der Bedarf und die aktuellen finanziellen Machbarkeiten klar sind, spricht nichts gegen eine schnelle Rückmeldung auf die Jobbewerbung. Diese kann natürlich nicht in einer finalen Zusage bestehen, aber Interesse kann geäußert werden – oder eine Absage kann versendet werden.

Auch über die Kultur des Unternehmens erhält man im Bewerbungsprozess einen guten Eindruck: Mal erhält man Rückfragen, die aber beim Lesen der Bewerbung bereits beantwortet werden. Mal wird sehr exakt auf das Vorhandensein von Formalitäten wert gelegt. Auch der Einsatz und die konkrete Umsetzung von Rekrutierungsportalen bzw. Anwendungen lässt Rückschlüsse über die Kultur im Unternehmen zu. Teilweise erheben die Portale die Bewerberdaten derart umständlich und umfangreich, dass der Sinn jeglicher Bewerbungsunterlagen in Frage gestellt wird. Teilweise erfordern die Portale ein Double-Opt-In, was ebenfalls umständlich ist.

Oft wird hier mit dem Thema Datenschutz argumentiert – aber zieht man den Vergleich, geht es auch anders und deutlich weniger formal. Viele Arbeitgeber lösen dies besser im Sinne der Bewerber und erfassen die Bewerbungen zwar über ein Portal – aber hauptsächlich als Mittel der strukturierten Abarbeitung einer Vielzahl von Bewerbungen.

Wiederum andere Unternehmen verschicken jede Kommunikation als PDF-Anhang. Von der Eingangsbestätigung, über eine Zwischenmeldung bis hin zur (meist) Absage – und zusätzlich aller weiteren Systemmeldungen. Wo hier der Sinn liegen soll, bleibt unklar.

Unter anderem lässt der Bewerbungsprozess, den wir immer mit Mystery Bewerbungen prüfen, Rückschlüsse auf die Effizienz der Abteilungen und die Zusammenarbeit von Abteilungen zu. Ebenfalls wird deutlich, ob Unternehmen stark formalistisch agieren und im Wesentlichen durch die Rechtsabteilung gesteuert werden. Die Ausrichtung des Prozesses auf den Bewerber wiederum zeigt die Wertschätzung gegenüber potentiellen neuen Mitarbeitern bzw. ist ein Hinweis auf das Verständnis, gute Erlebnisse (für Kunden oder eben Bewerber) zu schaffen.

Transparenz, der zweite Analysebereich

Transparenz ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt der Unternehmenskultur. Je mehr Informationen das Unternehmen nach außen transportiert, umso offener und kooperativer dürfte das Unternehmen sein. Dass man Betriebsgeheimnisse nicht verrät, versteht sich von selbst. Man kann aber als Arbeitgeber sehr viele nützliche Informationen für potentielle Arbeitnehmer leicht bereitstellen, die weit entfernt davon sind, ein Geheimnis zu sein.

Im Mittelpunkt unserer Bewertung standen die Karrierebereiche der Unternehmen. Besonders sinnvoll sind dort Informationen zu den angebotenen Berufsbereichen – und deren Erläuterung. Im Idealfall geben Case Studies oder Interviews und weitere Erläuterungen einen tieferen Einblick in diese Bereiche. So können Bewerber sich besonders gut in die Tätigkeiten eindenken. Ebenfalls wichtig sind gut filterbare Stellenbörsen – falls mehrere Stellenangebote ausgeschrieben sind – sowie detaillierte Stellenbeschreibungen und Vorteile für die Bewerber.

Die Angabe von Kontaktpartnern, sei es generell oder bzgl. konkreter Berufsbereiche oder Stellen, und deren Kontaktdaten (mind. Telefon, besser noch E-Mail) rundet eine transparente Darstellung ab. Aus Sicht der Bewerber sind Bewerbungen via E-Mail am besten – weil am einfachsten zu nutzen. Sogenannte Recruiting-Lösungen, bei denen man sich via Formular und Upload der Unterlagen bewerben muss, sind aber auf dem Vormarsch. Hier kommt es dann darauf an, wie einfach diese zu nutzen sind.

Je mehr Informationen und je einfacher die Nutzbarkeit, umso besser wurde das Unternehmen in diesem Aspekt bewertet. Die umfassende Webanalyse wurde durch unsere Analysten durchgeführt.

Die 3. Säule: Mitarbeiter-Bewertungen

Wichtig ist auch die Bewertung der Mitarbeiter zum eigenen Unternehmen. Je besser deren Beurteilung, umso wahrscheinlicher ist es, dass sich auch andere Mitarbeiter wohlfühlen werden. Umgekehrt müssen schlechte Bewertungen aber auch nicht zwangsläufig bedeuten, dass das ganze Unternehmen schlecht ist. Daher muss auch die Zahl der abgegebenen Bewertungen berücksichtigt werden.

Die Bewertungen der Arbeitnehmer wurden auf Glassdoor, kununu und Jobvoting recherchiert.

Die Ergebnisse im Überblick

Von den mehr als 26.000 untersuchten Unternehmen konnten final ca. 6% die Anforderungen erfüllen. Der Ergebnismittelwert dieser Top Arbeitgeber lag bei 82%. Die Ergebnisse in den drei Untersuchungsbereichen waren – über alle Preisträger hinweg – wie folgt:

  • Organisation & Prozesse: 84%
  • Transparenz: 87%
  • Arbeitnehmer-Bewertungen: 68%

Schaut man sich die Ergebnisse nach Branchen an, zeigen einige besonders gut abschneidende Branchen:

Erläuterung

Die Grafik zeigt die Ergebnis-Mittelwerte der Top Arbeitgeber.

Top Arbeitgeber haben mind. ein Ergebnis von 70%. Die Ergebnisse zeigen also nicht den Mittelwert über alle untersuchten Unternehmen der Branche.

Der Ergebnis-Mittelwert über alle Top Arbeitgeber liegt bei 82%.

Versicherungen schneiden besonders gut ab, mit 90% im Durchschnitt. Gastronomie & Touristik bildet aktuell mit 74% das Schlusslicht.

In der folgenden Tabelle können Sie die Great-Jobs Top Arbeitgeber 2021 nach Bundesland und Branche selektieren. Es werden die ersten 20 Treffer nach alphabetischer Sortierung aufgezeigt:

Arbeitgeber Branche Sitz Auszeichnung Wertung